Der Kauf des katholischen St. Johannes Hospitals durch den Landkreis Friesland war eine regionalhistorische Entscheidung. Ich habe mich seinerzeit sehr dafür eingesetzt, weil ich überzeugt bin, dass nur in einer starken Gemeinschaft beider kreiseigenen Krankenhäuser – Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch und dem St. Johannes Hospital Varel eine zukunftssichere Gesundheitsversorgung in Friesland stattfinden kann.
Mit dem jetzt umgesetzten 3. und 4. Bauabschnitt wird das Nordwestkrankenhaus immer mehr zu einem Neubau in alten Aussenwänden. Modernste Krankenhaustechnik und beste Pflegeinfrastruktur werden etabliert.
Die Zukunft und die weiteren Investitionen in unsere beiden Krankenhäuser liegen mir als Landrat und Aufsichtsratsvorsitzenden sehr am Herzen. Auch in Varel haben wir noch viel vor. In 2018 haben wir eine umfassende Analyse des IST-Zustandes aufgelegt. Auf dieser Grundlage haben wir einen Antrag auf Förderung bei dem zuständigen Sozialministerium gestellt, dass eine umfassende Modernisierung des sogenannten Altbestandes des St. Johannes Hospitals und den Neubau eines 160-Betten-Neubaus vorsieht. Ich bin sehr zuversichtlich, dass es uns mit unseren guten Verbindungen nach Hannover gelingen könnte, schon in 2019 in das Förderprogramm des Landes zu kommen.
Aber auch der Landkreis sollte seinen Beitrag leisten: Auf meinem Vorschlag hin hat der Kreistag im Dezember 2018 ein Investitionsprogramm in Höhe von 7,5 Mio. € für die beiden Krankenhäuser aufgelegt. So unterstützen wir diese wichtigen Kreiseinrichtungen zielgerichtet.
Auf Initiative des Landkreises Friesland haben die Wesermarsch, Friesland und Wilhelmshaven eine gemeinsame Gesundheitsregion gegründet. Sie kümmert sich in verschiedenen Facharbeitsgruppen um de wichtigsten Themen der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum. Insbesondere, Fachkräftenachwuchs, Pflege, Krankenhäuser und Ausbildung stehen ganz oben auf der Tagesordnung.
Ab 2020 kommt die generalisierte Pflegeausbildung. Damit sollt die Ausbildung in Pflegeberufen attraktiver werden. In den beiden Kreiskrankenhäusern in Sande und Varel haben wir erfolgreiche Krankenpflegeschulen. Unsere BBS Varel bildet erfolgreich Altenpflegerinnen und Altenpfleger aus. Zukünftig werden die ersten beiden Lehrjahre aller Gesundheitsausbildungsberufe gleich gestaltet. Daher möchte ich in Friesland ein gemeinsamen Verbund Gesundheitsausbildungszentrum Friesland gründen, damit wir attraktive Ausbildungsplätze auf qualitativ hochwertigem Niveau anbieten können.
Ich bin stolz darauf, dass es uns gemeinsam mit den Hebammen in Friesland gelungen ist, eine der ersten Hebammenzentralen eines Landkreises überhaupt in 2018 zu gründen. Sie arbeitet erfolgreich. Die grundsätzlichen Probleme der Hebammen können nur die Versicherungswirtschaft, die Krankenkassen und der Bundesgesundheitsminister lösen. Aber wir hier vor Ort können mit der Hebammenzentrale jeder Mutter stressfrei zentral eine Hebamme vermitteln. Und die Hebammenzentrale dient dazu, dass die Hebammen eine Gemeinschaft bilden, die sich in diesem schwierigen Beruf gegenseitig stützen kann.
Im Landkreis Friesland gibt es zwei Hospize der Bremer Inneren Mission. Das macht mich sehr glücklich, denn ich weiß, dass damit die betroffenen Menschen in einer schwierigen Lebenssituation die bestmögliche Pflege erhalten. Das ist auch der Grund dafür, dass sich der Landkreis Friesland und auch ich immer für diese wertvollen Einrichtungen eingesetzt haben und werden. Beide Hospize sind ein Segen und geben Betroffenen und Angehörigen Halt und Hilfe in den schwierigsten Stunden.