Der ländliche Raum – und Friesland insbesondere – ist schön. Hier kann man günstig und sicher leben. Die Schulen sind modern, Betreuungsmöglichkeiten für Kinder sind vorhanden, das Freizeit- und Kulturangebot ist angesichts des Tourismus gut. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 4 %. Die Wirtschaft und das Gesundheitswesen sucht Fachkräfte. Leben, wo andere Urlaub machen. Natürlich hat der ländliche Raum auch Nachteile: es gibt viel Raum zwischen den Menschen. Dieser sogenannte Standortnachteil kann durch die Digitalisierung aufgehoben werden. Die Digitalisierung ist DIE Chance des ländlichen Raums. Die Digitalisierung ist quasi die Aufhebung von Geografie in allen Bereichen, die mit Informationsweitergabe zu tun haben. Ca 85 % der Haushalte in Friesland verfügen schon über 30 MBit, ca 75 % sogar schon über 50 MBit. Damit stehen wir als ländlicher Raum recht gut da. Aber das reicht mir nicht. Wir wollen Werte von 95% der Haushalte und mehr im Bereich 50MBit. Daher hat der Breitbandausbau oberste Priorität. Dafür hat der Landkreis eine eigene Breitbandausbaugesellschaft Friesland mbH gegründet, die dies umsetzen und auch in Zukunft als strategisches Instrument für die Umsetzung der Gigabit-Gesellschaft dienen wird. In 2018 haben wir geplant. In 2019 wird die Bauleistung ausgeschrieben und dann so rasch wie möglich umgesetzt. Über 60 km Leerrohre müssen verlegt und ca 50 sogenannte Kabelverzweiger gebaut werden. Ca 4500 Haushalten in sogenannten weißen Flecken werden neu angeschlossen. Zudem werden alle Gewerbegebiete und alle (!!!) Schulen an ftth angeschlossen. Ich habe dem Kreistag im Dezember 2018 vorgeschlagen, dass der Landkreis nicht nur die Kosten für den Breitbandanschluss für alle 16 kreiseigenen Schulen sondern auch für alle Grundschulen der Städte und Gemeinden übernimmt. Das entlastet diese und sichert allen Schulen die gleichen Startchancen in de Zukunft.
Wussten Sie, dass die einzigen zertifizierten fliegenden Titanteile für die Luftfahrtindustrie in 3D-Druckherstellung aus Varel kommen? Wussten Sie, dass der größte Hybridbatterienspeicher der Welt ebenfalls in Varel steht? Wußten Sie, dass die Hochschule Hildesheim Ihre Studentinnen und Studenten der Restaurationstechniken eine praktische Ausbildung in der alten Tischlereifabrik in Neuenburg anbieten kann? Und wussten Sie, dass Papier- und Kartonfabrik in Varel eine der innovativsten Kartonfabriken Europas ist? Nein? Dann lade ich Sie ein, zu erkunden, wie innovativ der ländliche Raum wirklich ist.
Ich setze auf Innovation. In allen Bereichen. Durch die enge Zusammenarbeit der Jade Hochschule Wilhelmshaven mit unserem Technologie- und Ausbildungszentrum im Aeropark in Varel wollen wir jungen Fachkräften eine Zukunft hier bieten. Unser Nordwest-Krankenhaus in Sanderbusch ist Ausbildungsklinik der European Medical School der Karl von Ossietzky Universität Oldenburg. Im „Machining Innovation Network“ kümmern sich die führenden metallverarbeitenden Betriebe dieser Republik um das Thema moderne Zerspanungstechnik und Industrie 4.0. Von wegen schwacher ländlicher Raum. Hier liegt das Potenzial!